Simon Bernhard
Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich
schon so spät? Soll das heißen… ja, ihr
Leute, Hannah und mein Anderer Dienst
im Ausland als Freiwillige eurer Gemeinde
ist zu Ende.
Stephan fragte mich im August 2018, ob
ich nicht Lust hätte, nach dem Abitur ein
Jahr im Ausland zu verbringen; am besten
doch in Barcelona bei der dort ansässigen
Deutschsprachigen Gemeinde. Ich hatte
noch nichts Besseres vor, also dachte ich
mir: warum nicht? Nach Spanien wollte ich
sowieso irgendwann mal, und Barcelona
klingt doch nicht schlecht. Was genau meine Aufgaben und
Erlebnisse sein würden, darüber habe ich mir keinen Kopf gemacht;
ich bin ja sowieso eher eine spontane Person. Also bin ich -zum Eingewöhnen- im Juli 2019 für die Jugendfreizeit runtergeflogen, war dann noch einmal kurz zurück in Deutschland und zum 1.
September haben Hannah und ich uns im Gottesdienst als die neuen Freiwilligen vorgestellt. Wir wurden unglaublich herzlich begrüßt und aufgenommen, dann haben wir mit unserer Arbeit
begonnen. Und diese war haufenweise vorhanden: es gab Fahrten, Feiern und Feste zu organisieren wie den ökumenischen Ausflug oder Fasching, die Gemeinde hat die Bank gewechselt, unser Haus
in Joanetes ist nun endlich auf dem Weg zur Casa de Colonies und vieles mehr. Nebenbei hatten wir auch unsere Sprachkurse in Spanisch und wir mussten noch die Stadt kennenlernen… so viel zu
tun, zu sehen, zu entdecken; und so wenig Zeit. Im Herbst dachte ich, nun gut, ich teile mir meine Zeit so ein, dass ich im Frühling und
Sommer noch einiges ansehen kann… hat ja super geklappt.
Das Jahr hat wie ein ganz normales ADiA-Jahr begonnen; ich hätte mir gewünscht, es hätte auch so geendet. Nun werden Hannah und
ich immer als die Freiwilligen in euren Köpfen bleiben, die im Jahr der Corona-Pandemie bei euch in der Gemeinde waren bzw. dann
ja nicht mehr da sein konnten… zumindest physisch. Wir haben uns alle Mühe gegeben, euch als Gemeinde auch aus Deutschland zu
supporten, gerade was das Feiern von Ostern angeht… aber ich denke, die Osternacht war, wie Stephan gesagt hat, gerade deswegen „etwas ganz Besonderes“.
Als die Reisewarnung aufgehoben wurde, habe ich mich –anders als Hannah- dagegen entschieden, noch einmal zu euch zu kommen. Das fiel mir nicht leicht; ich hatte allerdings sowohl
familiäre als auch terminliche Gründe dafür. Ich hoffe, euch in dieser Zeit trotzdem noch aus Deutschland unterstützt zu haben, auch wenn das eher weniger greifbar war.
Ich möchte mich bedanken bei den Monitores sowie Kindern und Jugendlichen in Joanetes, die diese Freizeit für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen; bei Lucy und Lourdes, die
Hannah und mich quasi in die Familie aufgenommen haben; bei den Erstkommunionkindern, deren Weg ich mitbegleiten durfte und den Katecheten, die uns im Pfarrteam dabei tatkräftig unterstützt
haben; bei unseren Firmlingen, die sich mit Glauben, Gott und Tabu auseinandergesetzt haben; bei unserem Kirchen- und Pfarrgemeinderat, bei den Messdienern, und bei jedem einzelnen Gemeindemitglied, die ihr mich so herzlich und selbstverständlich
aufgenommen habt.
Zu guter Letzt und am Meisten danke ich unserem Team: Montse (und natürlich Oscar), Hannah und Stephan. Ihr habt dieses Jahr für mich ganz großartig gemacht und ich werde euch unglaublich vermissen…
Nun, zum Schluss kann ich euch noch auf nächstes Jahr vertrösten, denn ihr bekommt einen neuen Freiwilligen: Lukas aus Wiesbaden!
Er ist fast genau so nett und großartig wie ich…
Und: Heute ist nicht alle Tage – ich komm´ wieder, keine Frage!
Euer Simon